Die Therapie
Sobald die benötigten Untersuchungsergebnisse vorliegen, legen wir gemeinsam mit Ihnen die für Sie die optimale Therapie und einen individuellen Behandlungsplan fest.
Manchmal ist der Ausgleich einer leichten hormonellen Störung ausreichend, um die ersehnte Schwangerschaft herbeizuführen. Abhängig von den Untersuchungsergebnissen kann aber auch eine der unten beschriebenen Behandlungsstrategien der richtige Weg zum Wunschkind für Sie sein.
Die Zyklusüberwachung
Die Zyklusüberwachung ist fester Bestandteil einer hormonellen Stimulationstherapie und ist auch häufig Bestandteil anderer Behandlungsmethoden. Mit ihrer Hilfe wird der optimale Zeitpunkt zur Auslösung des Eisprungs festgelegt.
Ihr Zyklus ist unregelmäßig? Es müssen nicht immer gleich eingreifende Behandlungen sein: Oft reicht zunächst eine hormonelle Unterstützung, um den körpereigenen Zyklus zu regulieren. Liegt die Ursache des unerfüllten Kinderwunsches in einer Störung der Eizellreifung, so lässt sich diese durch eine hormonelle Stimulationstherapie unterstützen. Die Schwangerschaft wird dann durch Geschlechtsverkehr zum optimalen Zeitpunkt herbeigeführt. Die hormonelle Stimulation dient auch als Basis für die Therapien der „künstlichen“ Befruchtung, allerdings dann meist in höherer Dosierung.
Bei dieser Behandlung wird der aufbereitete Samen Ihres Partners direkt in die Gebärmutter eingesetzt. Diese Methode verkürzt den Weg der Spermien erheblich: Sie nehmen quasi eine Abkürzung, so dass auch bei verminderter Spermienanzahl oder -beweglichkeit eine natürliche Befruchtung stattfinden kann. Die Behandlung selbst dauert nur wenige Minuten, Sie spüren fast nichts. Bild Embryotransfer - LINK FILM
Sollten bei einem eingeschränkten Spermiogramm alle zur Verfügung stehenden Therapieoptionen nicht zum Erfolg geführt haben, besteht die Möglichkeit, tiefgefrorenes Sperma aus einer Samenbank für eine Fremdsperma-Therapie zu verwenden.
Falls Sie sich für diese sogenannte donogene Insemination entscheiden, wird die Samenbank einen geeigneten Spender aussuchen, der Ihrem Partner möglichst ähnlich ist (Augenfarbe, Statur etc.). Das Spendersperma wird schon in der Samenbank auf infektiöse Krankheiten getestet und danach tiefgefroren zu uns geschickt. Nach der Spermaaufarbeitung in unserem Labor findet die Insemination statt. Diese unterscheidet sich nicht von einer Insemination mit dem Sperma des Ehepartners.
Vor Therapiebeginn müssen Sie die gemeinsame Elternschaft des zukünftigen Kindes anerkennen und von einem Notar beurkunden lassen, um damit den Samenspender von späteren Unterhaltsansprüchen zu entlasten.
IVF ist die Abkürzung für In-vitro-Fertilisation: Bei dieser Behandlung werden Ei- und Samenzelle außerhalb des Körpers zusammengebracht. Das Spermium dringt ohne weitere Hilfe in die Eizelle ein und löst die Befruchtung aus. Diese Behandlungsform wird beispielsweise bei einem Verschluss der Eileiter gewählt.
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Die ICSI (intracytoplasmatische Spermieninjektion) wird angewendet, wenn eine schwere Störung der Spermaqualität für den unerfüllten Kinderwunsch verantwortlich ist. In diesem Falle geht man davon aus, dass die Spermien nicht von selbst in eine Eizelle eindringen können. In vielen Fällen können wir Paaren durch die ICSI-Behandlung dennoch zum Wunschkind verhelfen.
Der Ablauf einer ICSI-Therapie ist mit dem einer IVF-Behandlung vergleichbar. Der Unterschied besteht in der Art, wie Ei- und Samenzelleᅠzueinander finden. Bei einer IVF-Behandlung dringt das Spermium ohne weitere Hilfe in die Eizelle ein. Bei der ICSI-Methode wird das Spermium direkt in jede Eizelle eingebracht. Auf diese Weise können auch Männer mit einem deutlich reduzierten Spermiogramm zu Vätern werden.
ICSI ist lediglich ein zusätzlicher Arbeitsgang im Labor. Für Sie ist der Ablauf mit der IVF-Therapie identisch.
BEHANDLUNGSZEITEN BEI EINER IVF- ODER ICSI-THERAPIE
→ Hormonelle Stimulation (Dauer: 10-14 Tage)
→ Eizellentnahme: Sie dauert ca. 15 Minuten und findet ambulant in unserem Zentrum unter einer kurzen Narkose statt. Anschließend sollten Sie sich noch ca. 2 Stunden in unserem Ruheraum erholen.
→ Embryonentransfer (2–4 Tage nach der Eizellentnahme)