FAQ häufig gestellte Fragen

KANN ICH ETWAS FALSCH MACHEN NACH DEM TRANSFER?

Versuchen Sie Ihr Leben so normal wie möglich weiterzuführen. Die Einnistung des Embryos hängt im wesentlichen von biologischen Faktoren ab und ist von äußeren Einflüssen weitgehend unabhängig. Am Tag des Embryotransfers und am Folgetag sollten Sie sich schonen. Danach können Sie wie gewohnt Ihr tägliches Leben führen, auch "normaler" Sport und Geschlechtsverkehr sind möglich. Falls Sie noch keine Folsäure einnehmen, sollten Sie jetzt mit der täglichen Einnahme beginnen.

 

KANN DER EMBRYO NACH DEM TRANSFER AUS DER GEBÄRMUTTER HERAUSFALLEN?

Die klare Antwort lautet: nein. Das hängt mit mehreren Faktoren zusammen. Zum einen ist die Gebärmutterhöhle keine "Höhle" im eigentlichen Sinne, sondern die Innenseiten der Vorder- und Rückwand der Gebärmutter liegen eng aneinander und umschließen den Embryo direkt nach dem Transfer. Ein Flüssigkeitsfilm in der Gebärmutter unterstützt diesen Effekt. Zum anderen hat der Embryo quasi keine Masse. Daher wird er lediglich passiv durch die Bewegungen der Gebärmutter mitbewegt, und hat aufgrund der fehlenden Trägheit auch nicht die Bestrebung die Gebärmutter nach "unten" zu verlassen. Eine verlängerte Liegezeit nach dem Transfer führt daher auch nicht zur Erhöhung der Schwangerschaftswahrscheinlichkeit.

 

WERDE ICH DURCH DIE HORMONELLE STIMULATION "ZICKIG"?

Eine Kinderwunschbehandlung ist eine emotional sehr belastende Zeit. Das kann dazu führen, dass man sich manchmal unausgeglichen fühlt. Was nun mehr dazu beiträgt, die Anspannung, ob sich der ersehnte Therapieerfolg einstellt, oder die Anwendung einer hormonellen Stimulation, ist fraglich. Wichtig ist, dass Sie sich nicht zusätzlich unter Druck setzen und sich daran erinnern, dass manchmal eben zwei oder drei Therapieanläufe nötig sind, bis sich der gewünschte Erfolg einstellt. Ca. 60-70% der Paare, die eine Kinderwunschbehandlung durchlaufen werden am Ende schwanger (kumulative Schwangerschaftsrate). Die Chancen stehen also gut, dass auch Sie dabei sind!

WELCHE RISIKEN BIRGT EINE KINDERWUNSCHBEHANDLUNG?

Wie bei allen medizinischen Behandlungen gibt es auch bei einer Kinderwunschbehandlung Risiken, über die Sie in einem ausführlichen Beratungsgespräch detailliert aufgeklärt werden. Im Falle einer IVF-/ICSI- Behandlung kann es z.B. zu einem Überstimulationssyndrom kommen. Eine Überstimulation tritt auf, wenn die Eierstöcke unerwartet stark auf die hormonelle Stimulation ansprechen. Hierbei sammelt sich verstärkt Flüssigkeit in der Bauchhöhle an, was zu einem Spannungsgefühl oder auch Schmerzen im Unterbauch führen kann. Falls Sie solche Symptome während Ihrer Behandlung verspüren, sollten Sie sich umgehend in der Praxis melden. Wir werden dann zügig entsprechende Therapiemaßnahmen einleiten. Etwas häufiger im Vergleich zu Paaren, die spontan konzipieren, kommt es nach IVF-/ICSI-Therapie auch zu Mehrlingsschwangerschaften. Grob gerundet entsteht nach Rückgabe von 2 Embryonen in 75% der Fälle eine Einlingsschwangerschaft und in 25% der Fälle eine Zwillingsschwangerschaft. Aus diesem Grund ist die Rückgabe von 3 Embryonen eine Ausnahme, denn eine Drillingsschwangerschaft sollte, aufgrund der erhöhten Risiken für Mutter und Kind, unbedingt vermieden werden. Alle weiteren Nebenwirkungen werden wir in der persönlichen Beratung erörtern.

GIBT ES EIN ERHÖHTES FEHLBILDUNGSRISIKO NACH EINER IVF-/ICSI-BEHANDLUNG?

Ob und in welchem Umfang das Fehlbildungsrisiko nach IVF-/ICSI-Behandlung erhöht ist, ist noch nicht abschließend geklärt. Zwei Fakten scheinen jedoch sicher: 1. Kinder, die mit ICSI gezeugt wurden, haben kein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen im Vergleich zu Kindern, die durch eine IVF-Therapie entstanden sind. 2. Das Fehlbildungsrisiko von Kindern die mit IVF-/ICSI-Therapie gezeugt wurden, ist geringfügig erhöhte im Vergleich zu Kindern, die aus einer Spontanschwangerschaft stammen. Allerdings ist weiterhin unklar, ob diese geringfügige Erhöhung, tatsächlich durch die Methode (Laborbehandlung) entsteht oder vielmehr durch bestimmte Faktoren im Kollektiv der IVF-/ICSI-Paare wie z.B. das häufig erhöhte Alter oder eventuell durch genetische Veränderungen, bei dem Kinderwunschpaar selbst, die auch die Unfruchtbarkeit bedingen. Zum Ausschluss bestimmter genetischer Veränderungen bei einem der beiden Kinderwunschpartner bieten wir im Vorfeld einer IVF-/ICSI-Therapie in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Humangenetik Mannheim eine humangenetische Untersuchung  an.